Zero waste und eine makellos glatte Körperrasur vertragen sich nicht, oder? Das ist aber nicht der einzige Grund, warum sich immer mehr Frauen gegen das vermeintliche Schönheitsideal der haarlosen Frau wehren und schlicht auf das Rasieren verzichten. In diesem Beitrag liest du, was hinter dieser Bewegung steckt und wie du, wenn du es möchtest, plastikfrei und rasiert durch den Sommer kommst.
Wir nehmen unser Schönheitsideal selbst in die Hand
Wer sagt, was schön ist? Tagtäglich wirken Bilder auf uns ein, die uns vermitteln, was als schön definiert wird. Durch das Aufkommen der Social-Media-Kanäle, die von Bildern leben, hat sich das Phänomen zusätzlich verstärkt. Da niemand von uns perfekt ist, bekommen wir also beim Scrollen am Bildschirm tagtäglich unsere eigene Unzulänglichkeit vor Augen geführt.
Damit soll Schluss sein, meinen Vertreterinnen der Body Positivity Bewegung. Dabei geht es darum, den eigenen Körper als schön anzusehen, Idealbilder neu zu definieren und sich selbst wohler zu fühlen. Unabhängig davon, welche Kleidergröße man trägt. Ableger dieser Bewegung beschäftigen sich mit dem Thema Körperbehaarung bei Frauen. Neben der Kleidergröße XS ist nämlich eine glänzende, stoppelfreie und makellose Haut ein Bild, das uns im Internet und in Hochglanzmagazinen begegnet. Eine Utopie, vor allem wenn man berufstätig ist, Kinder versorgt und nebenbei noch gerne ein paar Minuten für sich selbst hätte. Warum also nicht einfach wachsen lassen, was die Natur vorgesehen hat? Hier findest du 7 Gründe dafür:
- Seit ca. 1915 werden Haare am Frauenkörper in den USA entfernt. Es gilt als besonders weiblich. Der Trend sollte bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges brauchen, bis er bei uns in Europa ankommt. Frauen rasieren sich demnach erst seit knapp 80 Jahren! Noch dazu war das Rasieren der Achselhaare keinesfalls ein unumstößliches Idealbild, man denke an die Hippie-Bewegung oder einen von Nenas Auftritten in den 80er-Jahren.
- Haare am Körper gehören dazu. Wir neigen dazu, unseren Körper zu kritisieren und als unschön oder unzulänglich zu kategorisieren. Wenn wir solche negativen Gedanken abschütteln könnten, stünde uns wesentlich mehr Freude und Energie zur Verfügung!
- Entgegen den weniger intelligenten Sprüchen, die man oft zu hören bekommt, sind behaarte Achseln kein Zeichen eines unhygienischen Lebenswandels. Nur weil da Haare wachsen, hat noch niemand mit dem Duschen aufgehört.
- Hygiene ist ein gutes Stichwort, denn manche haben Sorge, dass sie plötzlich unangenehm nach Schweiß riechen, wenn sie die Haare unter den Armen nicht mehr rasieren. Das ist ein Mythos, denn Haare verstärken weder das Bakterienwachstum noch haben sie einen Eigengeruch, der irgendwie dazu beitragen könnte. Wenn du weiterhin duschen gehst und Deo verwendest, kann nichts passieren.
- Männer sind meist großflächig am ganzen Körper behaart. Was kümmert da der im Vergleich spärliche Haarwuchs von Frauen? Lass dich keinesfalls von Kommentaren von männlicher Seite aus der Fassung bringen, über deinen Körper und deine Haare entscheidest nur du selbst.
- Keine Pickel mehr nach dem Rasieren, keine Rötungen und nie mehr brennende Haut beim Auftragen von Deo. Das sind doch ganz gute Aussichten. Rasieren reizt deine Haut, besonders empfindliche Stellen können stark darunter leiden.
- Wir scheinen ständig zu wenig Zeit zu haben. Volle Terminkalender in Arbeit und Freizeit verhindern, dass wir uns wirklich Zeit für uns selbst nehmen. Wäre es nicht schön, wenn wir 30 Stunden mehr pro Jahr zur Verfügung hätten? So viel Zeit sparst du dir nämlich, wenn du deine Achseln zukünftig nicht mehr rasierst.
Darum kannst du dich ruhig rasieren
Zugegeben, wichtige und richtige Argumente für eine frei wachsende Achselbehaarung aufzuschreiben ist leichter, als sie tatsächlich wachsen zu lassen. Für viele ist dieser Trend noch eine große Herausforderung, oder sie haben schlicht keine Lust auf schwarze Härchen zum weißen Sommerkleid. Hier kommen 7 Gründe, die für das Rasieren sprechen:
- Der Zwang, sich zu rasieren und Make-up zu tragen, funktioniert auch in die andere Richtung. Da wird man plötzlich zum Außenseiter, wenn man mit glatten Beinen und Mascara zum gemeinsamen Treffen kommt. Lass dich nicht verunsichern, auch wenn deine Freundinnen zukünftig auf das Rasieren verzichten. Du machst, was dir gefällt.
- Wenn man schon als Jugendliche mit dem Rasieren angefangen hat, ist es ungewohnt, sich plötzlich nicht mehr zu rasieren. An unsere Grenzen zu gehen bringt uns weiter, aber du musst nicht jede Komfortzone verlassen.
- Wir streben alle ein bisschen nach einem Ideal oder müssen uns in harter geistiger Arbeit davon befreien. Das ist in Ordnung so, denn die Natur hat das für uns eingerichtet. Du musst dich nicht schlecht fühlen, wenn du gerne schimmernde, superglatte Beine hättest. Lass dich aber nicht zu stark beeinflussen und schätze deinen individuellen Körper!
- Im Winter verhindern dicke Pullover und Strumpfhosen, dass jemand unsere Härchen sieht. Kaum wird es draußen wärmer, sieht die Sache anders aus. Wenn du dich mit dem trägerlosen Top und den Haaren unter den Armen unwohl fühlst, dann rasiere dich einfach. Es geht am Ende darum, dass du dich schön fühlst.
- Du treibst viel Sport und nass zusammenklebende Haare sind nicht so dein Ding? Achselhaare sind nicht weniger hygienisch, doch optisch lässt sich beim Schwitzen im Fitnessstudio darüber streiten.
- Du bist keine schlechte Feministin, wenn du dich rasierst. Niemand soll dich dazu zwingen, niemand soll dich davon abhalten, ganz einfach. Wenn du das Gefühl hast, es nicht aus freien Stücken heraus zu tun, versuche herauszufinden, warum das so ist.
- Eine glatte Rasur funktioniert auch ohne Plastik. Die Körperbehaarung der Umwelt zuliebe nicht zu entfernen, ist also kein gültiges Argument! Für die zero waste Rasur benötigst du einen sogenannten Rasierhobel.
Das brauchst du für eine umweltfreundliche Rasur
Rasierhobel für Frauen
Wenn du dich weiterhin rasieren, die Umwelt aber nicht zusätzlich belasten möchtest, ist ein Rasierhobel genau das richtige Werkzeug für dich. Dieser Rasierer aus rostfreiem Edelstahl sieht nicht nur edel aus, sondern hält auch ewig. Die dünne Klinge ist ebenfalls plastikfrei, kann beidseitig verwendet werden und lässt sich einfach durch Aufschrauben des Rasierers wechseln. Ein weiterer Pluspunkt: Ersatzklingen für den Hobel sind bereits ab 0,20 € pro Stück erhältlich.
Rasierseife
Auch für den Rasierschaum aus der Dose gibt es eine haut- und umweltfreundliche Alternative. Die Rasierseife lässt sich leicht aufschäumen, der Schaum ist feinporig und lässt den Rasierer mühelos über die Haut gleiten. Sie ist auch deshalb nachhaltig, weil sie besonders lange hält und du gefühlt ewig mit einem Stück auskommst.
Rasierpinsel
Damit du die Seife gut verarbeiten und auf den zu rasierenden Stellen verteilen kannst, brauchst du einen Rasierpinsel. Den bekommst du in unterschiedlichen Ausführungen, wir empfehlen einen Griff aus Holz und Naturborsten.
Fazit
Die Entscheidung, ob du dich zukünftig weiterhin rasieren möchtest, können wir dir nicht abnehmen. Du musst dich selbst in deinem Körper wohlfühlen, unabhängig davon, was andere sagen. Der Umwelt zuliebe musst du nicht auf eine Körperrasur verzichten, denn der Rasierhobel für Frauen macht deine Routine im Badezimmer nachhaltig.